
Fliegen mit kleinen Kindern
Wenn es mit kleinen Kindern mit dem Flugzeug in den Urlaub geht, bedeutet das häufig Stress – sowohl für die Eltern als auch für die Kleinen. Schon vor dem Flug malst Du Dir aus, wie Dein Kind zu einem hysterisch kreischenden Monster wird und wütende, genervte Blicke der Mitreisenden auf sich zieht, während Du verzweifelt versuchst, es zu beruhigen. Da müssen wir uns alle nichts vormachen: Fliegen und Kleinkinder können in Kombination zu einem kleinen Albtraum werden.
Hier erfährst Du, wie Du mit ein wenig Vorbereitung Eure Flugreise angenehmer gestalten kannst und wie Du und Dein Kind entspannter im Urlaub ankommst. Denn wenn die Kinder spielerisch Reiselust vermittelt bekommen – entwickeln sie im Idealfall eine gesunde Vorfreude auf die Reise im Flugzeug.
Was tun, damit die Flugreise nicht zum Albtraum wird?
Das Wichtigste ist immer, selbst nicht in Panik zu verfallen. Meist erscheint einem die Situation schlimmer, als sie eigentlich ist. Wenn Du gestresst bist, überträgst Du das nur auf Dein Kind und machst damit die Situation für Euch beide noch schwieriger. Gerade, wenn Ihr schon im Flugzeug sitzt.
Wobei Du überrascht sein wirst: An Bord ist die Toleranz Eurer Mitreisenden oft größer als Du denkst. Die meisten von ihnen werden eine solche Situation mit Kleinkindern im Flugzeug oder in der Abflughalle bereits selbst schon erlebt haben und verständnisvoll reagieren. Also mach Dir um die anderen nicht zu viele Gedanken.
Theoretisch weiß man das ja auch alles! In der Praxis sieht das aber leider oft anders aus. Um eine solche Überwältigung aus dem Kopf zu bekommen, kannst Du schon vorher einiges tun, um entspannter alleine mit dem Kind oder als Familie zu verreisen. So beginnt der eigentliche Familienurlaub sogar bereits mit dem Abflug.
Dinge, die Du schon vor dem Flug ausprobieren kannst.
Frühzeitig über das Fliegen mit Deinen Kindern sprechen.
Je mehr die Kinder über das Fliegen selbst und über die Abläufe rund um den Flug und am Flughafen erfahren, desto besser. Kläre also bereits vor Antritt der Reise alle möglichen Fragen, damit selbst die Kleinsten wissen, was auf sie zukommt.
Du kannst aufkommende Ängste Deines Kindes beseitigen, indem Du die Flugreise als ein positives und schönes Erlebnis darstellst. Ist doch ganz klar: Ihr unternehmt gemeinsam ein kleines Abenteuer! Und dafür muss auch ein Kleinkind keine Angst haben – das macht sogar Spaß.
Das Fliegen mit dem Kleinkind zu Hause nachspielen.
Bevor der Urlaub beginnt, kannst Du zu Hause mit Conny Cloudy oder einem ihrer Freunde dem Leo oder Bill und ihren Flugzeugen Loopy und Breezy die Flugreise in den Urlaub nachspielen. Dabei kannst Du Deinem Kind viele Dinge auf spielerische Art und Weise erklären. Zum Beispiel, dass man im Flugzeug nicht herumlaufen soll oder, dass es zu ungewöhnlichen Geräuschen, Druck auf den Ohren, sowie kleineren Turbulenzen kommen kann.
Imitiert die Stimme des Captains und der Crew, dann sind auch die Durchsagen im Flugzeug nichts neues mehr. Lass die Kinder auch Start und Landung mit dem Spielzeugflieger nachspielen. Conny Cloudy, Leo Loopy oder Bill Breezy können Euch dabei vielleicht helfen – solange sie nicht zu waghalsig durch die Lüfte brausen.
Die Kinder sollen ein Bild davon bekommen, was sie erwarten kann. Betone dabei, dass diese Dinge während eines längeren Fluges ganz normal sind und Dein Kind in solchen Situationen keine Angst zu haben braucht.
Mit den Kindern den Druckausgleich üben.
Den Druckausgleich auf den Ohren kannst Du mit Deinen Kindern ganz einfach üben. Versucht gemeinsam auf Kommando zu gähnen oder einfach nur gaaaaanz breit zu grinsen. So sind die Kinder auf diese Situation während der Flugreise bereits vorbereitet und Du nimmst ihnen die Angst, wenn es im Flugzeug tatsächlich zu Druck auf den Ohren kommt.
Was tun bei Turbulenzen im Flieger?
Selbst gespielte Turbulenzen können schon im Vorfeld nicht nur Spaß machen, sondern auch im Ernstfall für mehr Entspannung sorgen: Schnapp Dir einen Kinderwagen oder – vielleicht sogar noch lustiger – einen Wäschekorb, lass Dein Kind einsteigen und schüttle es ein wenig durch.
Wie überstehst Du die Zeit am Flughafen? Tipps zu Check-in und Boarding.
Diese Tipps klingen zwar sehr selbstverständlich – aber reist man mit der ganzen Familie und kleinen Kindern, sind sie oft gar nicht so einfach durchzusetzen: Sei frühzeitig am Flughafen und hab alle Sachen, Gepäck und Unterlagen, die Ihr braucht, parat. Den Reisepass vor allem solltest Du nicht vergessen. Wenn Ihr mit dem Auto zum Flughafen unterwegs seid, plant gerade bei einem starken Verkehrsaufkommen genügend Zeit ein.
Eins nach dem anderen. Erstmal zum Check-in.
Bevor es überhaupt ans Boarding geht, muss erstmal das Gepäck aufgegeben werden. Und um den Kindern möglichst viel Zeit im Flughafen zu ersparen, bietet es sich natürlich an, schon online das Check-in vorzunehmen. Dann habt Ihr bereits Eure Bordkarten – ob ausgedruckt oder in einer App. An den meisten Flughäfen gibt es außerdem einen Drop-off Schalter für das Gepäck. Das Ganze geht wesentlich schneller als der reguläre Check-in.
Was tun, wenn es plötzlich piepst?
Danach muss das Handgepäck – und die ganze Familie – erstmal durch den Sicherheitscheck. Das kann mit Kleinkindern schon mal spannend werden für die Eltern. Also mach am besten ein kleines Spiel daraus oder nimm gerade die Kleinsten an die Hand, wenn sie durch die Metalldetektoren gehen und das Personal es erlaubt. Sollte es dennoch piepsen: Ganz ruhig bleiben und darüber lachen. Vielleicht war es nur ein Knopf, der Gürtel oder etwas in Deiner Tasche. Lass Deine Kinder jedenfalls wissen, dass sie nichts falsch gemacht haben.
Kinder auspowern lassen, bevor sie ins Flugzeug steigen.
Wenn Dein Kind ein echtes Energiebündel ist, versuche es am besten schon vor dem Flug etwas auszupowern. Dafür könnt Ihr die langen Flure auf dem Flughafen ruhig mal für ein kleines Wettrennen nutzen oder eine Runde fangen spielen.
Oft werden sogar eigene Spielflächen für Kleinkinder angeboten, auf denen lange Wartezeiten überbrückt werden können und sich die Kleinen vor dem Flug noch einmal richtig austoben können.
Informiere Dich am besten schon vor Eurer Reise auf der Website des Flughafens, ob eine solche Fläche vorhanden ist, wie sie zurzeit genutzt werden darf und wo sie sich befindet. Vor oder hinter dem Sicherheitscheck? Außerdem gibt es vor Ort Info-Schalter: Fragen kostet nichts.
Gleich geht’s los und: Abflug!
So. Jetzt seid Ihr schon fast im Flugzeug. An den Gates kannst Du Dir und den Kindern nochmal eine kleine Auszeit gönnen. Dabei könnt ihr den Maschinen beim Starten und Landen zusehen. Ihr könnt sogar ein Ratespiel daraus machen und erraten, welche Airline gerade auf dem Rollfeld in Bewegung ist.
Manche Airlines haben einprägsame Signalfarben oder Figuren, wie z.B. der Kranich und das Blau und Gelb von der Lufthansa. Vielleicht entdeckt ihr noch mehr unterschiedliche Flieger und könnt bestimmen, welche Airlines gerade ankommen oder wegfliegen.
Eventuell kannst Du Deinem Kind sagen in welchem Land die Fluggesellschaft ihren Hauptsitz hat. Vielleicht ist sogar ein Flugzeug aus Eurem Urlaubsland an einem Gate angedockt. Wenn die Zeit es zulässt, dann macht auch ein Foto vom Geschehen auf dem Rollfeld oder ein Selfie mit dem besonderen Hintergrund.
Gut zu wissen: Im Regelfall dürfen Familien mit Kindern zuerst an Bord. Das hat den großen Vorteil, dass Euch das Bordpersonal der Airlines schon vor Abflug bei Fragen zur Verfügung stehen kann. Sie können Euch schneller helfen, zusätzliches Gepäck oder Handgepäck gut zu verstauen und ihr könnt ganz entspannt die große Frage klären, wer neben wem und auf welchem Sitzplatz sitzt.
Jedoch, gerade bei sehr langen Flügen, kann der Einstiegsprozess auch schon mal sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Und wie Du sicherlich auch weißt: Langes Rumstehen ist für Kinder überhaupt kein Spaß.
Hier kann es hilfreich sein, wenn Ihr Euch als Eltern aufteilt, um sich mit dem Kind noch so lange wie möglich im Abflugbereich zu bewegen und es zu beschäftigen. Spielen zum Beispiel ist schließlich viel spaßiger als Schlangestehen. Und auch hier gilt: Wenn Dein Kind schon vor dem Flug ausgepowert ist, ist es während des Flugs entspannter oder schläft im Flugzeug vielleicht sogar ein.
Tricks & Tipps während der Flugreise.
Zusammen sitzen
Als Familie empfiehlt es sich immer, möglichst kompakt beieinander zu sitzen. Setzt Euch bei Zweiersitzen am besten mit jeweils einem Elternteil hintereinander in zwei Reihen. Mit je einem Kind an Eurer Seite.
Sind die Kinder alt genug, haben sie einen eigenen Sitzplatz – wie die anderen Erwachsenen auch. Lass sie spüren, dass das etwas Tolles ist.
Eine Überraschungstüte für den Flug
Auf längeren Flugreisen wird sich der kleine Hunger öfter mal melden. Da ist es natürlich sehr hilfreich, wenn Du für die Kinder ein wenig zusätzliche Snacks dabei hast. Klar, die meisten Airlines führen in ihrem Menü auch Essen für die jüngsten Fluggäste. Aber wenn Du die liebsten Naschereien Deines Kindes dabei hast, wird das die Laune sofort steigern. Vielleicht verpackst Du sie in einer kleinen, selbstgemachten Überraschungstüte, die Du mit einem Smiley verzierst.
Beachte hier allerdings, dass es sich um einfach zu handhabende Snacks handelt und nichts Matschiges dabei ist. Denn das klebt nicht nur am Kind, sondern auch in Deiner Tasche und an den Sitzen. Für den Notfall empfiehlt es sich dennoch ein paar feuchte Tücher dabei zu haben.
Zwei Überraschungstüten für den Flug
Eine gute Idee ist es auch, eine zweite kleine Tasche oder Tüte mit dabei zu haben. Diese befüllst Du dann nicht mit einem Snack (wie in der ersten Tüte), sondern packst ein kleines Überraschungs-Spielzeug mit ein. So musst Du im Zweifel nicht lange nach einem Wunder suchen, sondern hast immer einen Joker in der Hand, den Du je nach Bedarf zusätzlich ins Spiel bringen kannst, um Dein Kind zu beschäftigen.
Nutze das Angebot der Airlines
Die meisten Fluggesellschaften bieten zusätzlich speziell für Kleinkinder eine eigene Wundertüte mit vielen kleinen Überraschungen an. So kann auf den Flugreisen auch gebastelt, gespielt oder gemalt werden.
Bei längeren Flügen wird meist auch ein umfangreiches Unterhaltungsprogramm angeboten, das speziell auf Kinder ausgerichtet ist. Es beinhaltet oft Kinderfilme, Musik sowie kindgerechte Hörbücher, mit denen sich Dein Kind während des Fluges selbst beschäftigen kann. Informiere Dich hier am besten vorher auf den Websites der Airlines.
Das darf auf keinem Flug fehlen: Das Lieblingsspielzeug
Wir wollen uns gar nicht vorstellen, was passiert, wenn das Lieblingskuscheltier zu Hause vergessen wird und wir ohne es fliegen. Also lieber zweimal, dreimal, viermal prüfen, ob der klassische Teddy oder vielleicht sogar Conny Cloudy oder einer ihrer beiden Freunde, Leo Loopy oder Bill Breezy auch wirklich im Handgepäck der Kinder steckt.
Was können meine Kinder im Flugzeug sonst noch unternehmen?
Sollte das Unterhaltungsprogramm nicht ausreichen und das Fliegen fängt an langweilig zu werden, gibt es dennoch viel, was man mit den Kindern machen kann.
Beobachte zusammen mit Deinem Kind alles, was draußen neben dem Flugzeug so passiert. Zählt Wolken oder lasst Euch von der Landschaft und Sicht von oben auf die Erde begeistern. Vielleicht findest Du dazu sogar weitere Inspiration – hier in unserem Artikel.
Auf unserer Website unter der Rubrik „Kreative Welt“ gibt es auch viele tolle Ausmalbilder mit Geschichten der Toddys. Die kannst Du Dir für Deine Kinder als gute – und vor allem kreative – Beschäftigung im Flugzeug, ganz einfach ausdrucken.
Fliegen mit Kindern ist also gar nicht so dramatisch.
Klar. Einfacher gesagt als getan. Aber abschließend ist schon zu sagen, dass mit etwas Vorbereitung wirklich viel erreicht werden kann. Beschäftigen sich die Kinder mit den mitgebrachten Spielsachen, wird es eine gute, ruhige Angelegenheit für Kinder und Eltern. Und falls sie vielleicht sogar von lauter neuen Eindrücken ganz entspannt einschlafen, dann vergeht der Flug wie im Flug.
Wir wünschen Euch eine gute Reise, einen guten Flug und vor allem: einen erholsamen gemeinsamen Urlaub.